Trauerfeier für Marwa S.

Neben zahlreichen Vereinen und Institutionen ruft auch die Dresdner SPD alle Dresdnerinnen und Dresdner auf, am kommenden Sonnabend ab 15.00 Uhr zur zentralen Trauerfeier vor dem Dresdner Rathaus zu erscheinen – zum Zeichen des Gedenkens an die ermordete Marwa S. und als Protest gegen jede Form von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

Die ursprünglich aus Ägypten stammende Marwa S. wurde am 1. Juli 2009 während einer Verhandlung am Dresdner Landgericht von dem Angeklagten mit 18 Messerstichen erstochen. Es stellte sich heraus, dass der Täter aus fremdenfeindlichen Motiven gehandelt hatte

Die Frau hatte nach Medienberichten in Dresden in einer Apotheke gearbeitet. Ihr Mann war am Institut für Ingenieurwesen an der Universität Manoufia nördlich von Kairo beschäftigt. Für seinen Deutschlandaufenthalt hatte er ein Stipendium erhalten.

Der Russland-Deutsche hatte die Frau im Sommer 2008 als „Terroristin“, „Schlampe“ und „Islamistin“ beschimpft, als sie ihn auf einem Spielplatz um einen Platz auf der Schaukel für ihr Kind bat. „Sie haben sie getötet, weil sie ein Kopftuch trug“, zitierte, das arabische Nachrichtenportal Moheet.com am Freitag den Brüder der Getöteten. Seine Schwester sei fromm gewesen und habe ihr Kopftuch aus Überzeugung getragen. Für die Beleidigungen war der Mann zu einer Strafe von 780 Euro verurteilt worden und hatte Berufung eingelegt. Am Mittwoch wollte er einen Freispruch erreichen.

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