Die Jusos Dresden kritisieren die Vorgehensweise des Parteivorstands im Fall Sarrazin. Dazu erklärt Benjamin Kümmig, Vorsitzender der Jusos Dresden:
„Ich habe kein Verständnis für die 180°- Wende, auf die sich die Parteispitze mit der Aufgabe des Ausschlussantrags eingelassen hat. Sarrazins Erklärung ändert nichts an seinen publizierten sozialdarwinistischen, menschenverachtenden Äußerungen der Vergangenheit. Dass keine zeitnahe Stellungnahme des Parteivorstandes abgegeben wurde, ist hoffentlich Ausdruck des schlechten Gewissens. Sarrazin muss raus aus der SPD!“
Die Jusos Dresden fordern nicht erst seit der Veröffentlichung seines Buches den Ausschluss von Thilo Sarrazin. Bereits davor hat Sarrazin mehr als deutlich gemacht, dass er den Wertekanon der SPD verlassen hat.
„Der Parteivorstand muss sich nun die Frage gefallen lassen, ob in der SPD rassistische Thesen geduldet sind.“ so Kümmig weiter. „Dadurch verliert die Partei jegliche Glaubwürdigkeit als verlässlicher Partner in einer ernst gemeinten, sachlichen Integrationsdebatte. Um einer unangenehmen Entscheidung aus dem Weg zu gehen, wird die Reputation einer ganzen Partei aufs Spiel gesetzt. Ganz nebenbei provoziert man sehenden Auges den Austritt vieler überzeugter Sozialdemokraten. Das ist beschämend.“