MdB Thomas Jurk & ifo-Ökonom Benedikt Heid im Streitgespräch an der TU Dresden
Am Freitag, den 31. Januar 2014 diskutieren der ehemalige sächsische Wirtschafts- und Arbeitsminister und heutige Bundestagsabgeordnete Thomas Jurk und der Ökonom Benedikt Heid von der Universität Bayreuth und dem Ifo-Institut München über das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und der USA. Die Veranstaltung unter dem Titel „Der größte Markt der Erde – Macht uns ein Handelsabkommen mit den USA reicher?“ wird von den Jusos Dresden und der Juso-Hochschulgruppe organisiert und beginnt um 18 Uhr im Hörsaal 37 des von-Gerber-Bau (Bergstr. 53) der TU Dresden.
Dazu der Veranstalter Stefan Engel, Vorsitzender der Jusos Dresden: „Freihandelsabkommen sind nichts grundsätzlich Schlechtes, wie mancherorts behauptet wird. Zugleich hinterlassen die Verhandlungen auch offene Fragen, was z.B. die Transparenz oder die Berücksichtigung sozial- und umweltpolitischer Aspekte anbelangt. Viele Menschen wissen gar nicht, dass dieser Vertrag die gewichtigste, wirtschaftspolitische Entscheidung Deutschlands seit der Einführung des Euros ist: Von Chancen und Gefahren auf Beschäftigung für sächsische Arbeitnehmer, über die Inhaltsstoffe unserer Lebensmittel bis zum Preis der Theaterkarten am Staatsschauspiel in Dresden. Wir wollen deshalb demokratische Basisarbeit leisten: Aufmerksam machen, aufklären, miteinander um die richtige Position ringen und laden jeden ein vorbeizukommen, nachzufragen, mitzureden. Das ist unser Europa, das werden wir nicht den Lobbyisten überlassen.“
Zum Hintergrund:
Seit Sommer 2013 verhandeln die USA und die Europäische Kommission über ein Freihandelsabkommen zwischen beiden Wirtschaftsräumen. Regierungschefs beiderseits des Atlantiks erhoffen in einem zügigen Vertragsschluss die Schaffung des größten Wirtschaftsraumes der Erde mit deutlichen Wachstums- und Beschäftigungsimpulsen angesichts klammer Haushalte und fortdauernder Rezession in vielen Ländern.
Mit dem Abbau nicht tarifärer Handelshemmnisse und der Harmonisierung gesetzlicher Regulierungen schätzt die EU Kommission könnten pro Jahr die Einkommen aller Europäer um 120 Mrd € steigen – knapp 600€ für jede vierköpfige Familie, doch sind diese Zahlen umstritten.
Die Jusos Dresden sind als Jugendorganisation der SPD mit etwa 400 Mitgliedern der größte politische Jugendverband in der Landeshauptstadt.