Ursprünglich sollten im Februar die ersten Flüchtlinge in die Räumlichkeiten des heutigen Hotel “Prinz Eugen” im Dresdner Stadtteil Laubegast einziehen. So hatte es der Stadtrat in seiner Dezember-Sitzung beschlossen. Doch nun zog der Hauseigentümer nach massiven Protesten aus dem Umfeld und Gewaltdrohungen sein entsprechendes Angebot gegenüber der Stadt zurück.
Der Dresdner Juso-Vorsitzende Stefan Engel sieht in diesem Rückzug ein fatales Signal: “Offenbar haben das Streuen von unberechtigten Ängsten, die Gewaltdrohungen in sozialen Netzwerken und viele Fehlinformationen nun zu diesem Ergebnis geführt. Wir bedauern die Entscheidung des Eigentümers, doch verantwortlich für diese Entwicklung sind andere. Wer massiv gegen eine Flüchtlingsunterkunft in seiner Nachbarschaft wettert, muss erklären, wo Asylsuchende denn sonst menschenwürdig untergebracht werden sollen. Die Nutzung von Schulturnhallen kann sicherlich keine Lösung sein. Auch FDP und CDU, die im Stadtrat gegen die Asyl-Vorlage der Verwaltung votiert und den Verhinderern damit eine Stimme gegeben haben, sind nun in der Pflicht. Sie müssen endlich ihrer Verantwortung gerecht werden und in der Kürze der Zeit realisierbare Alternativen aufzeigen. Wer meint, mit der Verhinderung von Heimstandorten zur Problemlösung beizutragen, der betreibt vor dem Hintergrund der gewachsenen Zahl Geflüchteter Realitätsverweigerung und Augenwischerei!”
Der Vorsitzende des SPD-Jugendverbands blickt mit Sorge auf die weitere Asyl-Diskussion in Dresden: “Eigentlich sollte die humane Unterbringung von Flüchtlingen eine Selbstverständlichkeit sein. Doch anstatt über den zwischenmenschlichen Dialog und eine bestmögliche Integration zu sprechen, wird vielerorts eine reine Verweigerungshaltung an den Tag gelegt. Eine Willkommenskultur sieht anders aus.”
“Der Sozialbürgermeister und die gesamte Stadtverwaltung müssen jetzt größte Anstrengungen in die Suche nach Alternativen investieren. Abstriche bei den ohnehin schon kritischen Wohnbedingungen sind für uns keine Alternative.” so Engel abschließend.
Die Jusos Dresden sind als Jugendorganisation der SPD mit etwa 360 Mitgliedern der größte politische Jugendverband in der Landeshauptstadt.
ich schäme mich für die Scharfmacher in Dresden. Ihre eigene Geschichte am Ende des Zweiten Weltkrieges haben die Dresdner da scheinbar vergessen. Als Organisator einer Busreise in die Stadt habe ich diese soeben abgesagt.