Dienstag, 21.03., 18:30 Uhr, Die Genossenschaft (Prießnitzstr. 20)
Nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten scheinen sich einige Prämissen der US-Außenpolitik zu wandeln. Dies wiederum hat Einfluss auf das Agieren anderer Regierungen. Ein Beispiel dafür findet sich im sog. Nahen Osten: In Israel wird von einigen Akteuren durchaus offener über eine Annexion von Teilen des Westjordanlandes debattiert, die Idee eines eigenständigen Palästinenserstaates auch schon mal für “tot” erklärt. Die Administration unter Präsident Trump nährt diese Diskussion durch ihre unklare Haltung zur Frage von israelischen Siedlungen oder der Verlegung ihrer Botschaft nach Jerusalem. Zeitgleich rückt die Palästinensische Autonomiebehörde vom Prinzip der direkten Verhandlungen mit Israel ab und versucht, den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern auf dem Parkett der UN weiter zu internationalisieren. Gewaltbereite Kräfte in der Westbank und in Gaza bejubeln Terrorakte, die im letzten Jahr die israelische Zivilbevölkerung in Angst und Schrecken versetzt haben. Eine Lösung des Konflikts scheint weit entfernt, stattdessen zementiert sich ein für alle Seiten unbefriedigender Status quo.
Wo liegen die Wurzeln dieses Konflikts? Wie sind Politik und Gesellschaften in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten zurzeit aufgestellt? Welchen Einfluss hat das Engagement der Regierungen anderer Staaten auf beide Konfliktparteien und gibt es derzeit trotz aller aktuellen Entwicklungen eine Perspektive für eine Lösung? Diese und mehr Fragen wollen wir mit euch diskutieren.
Der Referent: Richard Kaniewski, geb. 1985, ist Vorsitzender der SPD Dresden. Der Politikwissenschaftler ist seit 2008 u.a. für die Jusos Sachsen und in Kooperation mit dem Willy Brandt Center Jerusalem in trilateralen Austauschprojekten mit israelischen, palästinensischen und deutschen Jugendlichen engagiert und auch darüber hinaus regelmäßig im Nahen Osten unterwegs.