Archiv des Autors: Paolo Le van

Aus den Augen aus dem Sinn ist keine Lösung

Natürlich liegt uns der Schutz der Kinder am Herzen, aber ein Bettelverbot bringt sie nicht automatisch in Kindergärten und Schulen. Vielmehr kriminalisiert es die Kinder und es besteht die Gefahr, dass Sozialarbeiter*innen die Familien gar nicht mehr erreichen. Ein Verbot verschiebt das Problem nur z.B. in andere Städte.

Was wir brauchen ist ein Gesamtkonzept mit Sozialhilfemaßnahmen und Chancen für die Kinder und Familien. In der SPD gab es neben Fürsprache auch Starke Kritik am Bettelverbot, und wir finden es nicht in Ordnung, dass Teile der Stradtratsfraktion den weiteren Diskurs und die Suche nach Kompromissen mit der Entscheidung am Montag beendet haben.

Politischer Diskurs – jetzt!

Wir, als Juso Hochschulgruppe Dresden, sehen in der sächsischen Hochschulpolitik großen Nachholbedarf hinsichtlich politischer Bildung auf dem Campus.

Politischen Hochschulgruppen haben es schwer, aktiv am Campus politische Inhalte, welche klar zur Positionierung und zur Förderung eines politischen Verständnisses auch für bundespolitische Themen, studierendenoffen und strukturell zu diskutieren. Besonders bedauerlich ist dabei die mangelnde Wahlbeteiligung an hochschulinternen Wahlen wie z.B. die Wahlen für die Fachschaftsräte oder die Wahlen für den Senat. Dabei wird leider auch das Plenum des Studentenrates nicht direkt gewählt, sondern nur durch die Fachschaftsräte zusammengesetzt. Wir sehen darin eine große Gefahr, dass auch nach dem Studium eine starke Abneigung bzw. eine Gleichgültigkeit dem demokratischen Recht einer Wahl begegnet wird, welches vor allem in Sachsen, wo die Wahlbeteiligung bereits während diverser Wahlen wie bei der Landtagswahl 2014, sowie bei der Oberbürgermeisterwahl in Dresden 2015 erschreckend gering war, ein großes Problem darstellt.

Auftrag eines StuRas ist auf der einen Seite natürlich die Vertretung der Studierenden. Darüber hinaus sollte aber auch der politische Diskurs aktiv angeregt und Hürden dazu abgebaut werden. Mit dem Projekt namens „WHAT!“, welches mittlerweile ein eigenes Referat im Geschäftsbereich Hochschulpolitik des StuRas ist, hoffen wir, dass endlich politische Hochschulgruppen stärker in den universitären Diskurs integriert werden und dass in Sachsen an Hochschulen endlich strömungspolitisch gestritten werden kann.

Studierende sollten politisch differenziert, sich kritisch mit parteipolitischen/strömungspolitischen Inhalten auseinandersetzen können!

Dresden, wir müssen reden! Gemeinsam für eine linke Politik – Jetzt erst recht.

Mit Blick auf das Dresdner Wahlergebnis der Bundestagswahl erklärt Sophie Koch, Vorsitzende der Jusos Dresden:

“Dresden erlebte bei der diesjährigen Bundestagswahl einen massiven Rechtsruck. Die AfD wurde stärkste Kraft im Wahlkreis Dresden II – Bautzen II und mit Jens Maier zieht ein Vertreter der Partei in den Bundestag, der Muslime als “Gesindel” bezeichnet, mit der rechtsextremen Identitären Bewegung zusammenarbeiten will und vor der “Herstellung von Mischvölkern” warnt.

Das Dresdner Ergebnis ist schmerzhaft und sollte ein Weckruf für alle Demokrat*innen und die Zivilgesellschaft sein. Wir müssen uns gesellschaftsübergreifend klar abgrenzen von den Feinden unserer Demokratie und unserer solidarischen Werte. Ich hoffe, dass möglichst Viele nun aus ihrem politischen Tiefschlaf aufwachen und eine klare Haltung gegen die diskriminierenden und rückschrittlichen Ansichten der AfD zeigen.

Außerdem möchte ich all denjenigen ein Gesprächsangebot machen, vom Elbhang über die Neustadt bis nach Gorbitz, die nicht dem Rassismus der AfD folgen, sondern das Vertrauen in demokratische Parteien und vor allem in die SPD verloren haben. Wir müssen gemeinsam an solidarischen Lösungen arbeiten. Die AfD darf keine Alternatie sein.

Wir als Jusos werden uns weiterhin stark machen für eine progressive Politik, für politische Bildungsarbeit und eine klare Kante gegen Rechts.”

Wahlkampf fetzt!

Seit Ende Mai sind wir bereits auf den Straßen Dresdens unterwegs, um mit euch über eure Themen zu sprechen und um für unsere Ideen und Position zu werben, damit mit der Bundestagswahl am 24. September ein erster Schritt für eine gerechtere Gesellschaft getan werden kann. Die heiße Phase des Wahlkampfes beginnt jetzt! Wir wollen euch dazu ein kurzes Blitzlicht unserer Aktionen und Erlebnisse der letzten Monate geben.

Mit unseren ersten Aktionen waren wir bereits auf verschiedenen Stadtteilfesten unterwegs (Sankt Pieschen, Bunde Republik Neustadt, Hechtfest), wo wir euch bei Jelly-Shots und Snacks, oder beim Beutel bedrucken zusammen mit dem Ortsverein Neustadt um eure Vorstellung zu einer besseren und gerechteren Politik befragt haben. Dabei waren wir erstaunt, wie viele eurer Ideen und Forderung doch tatsächlich mit denen von uns Jusos und dem Wahlprogramm der SPD Hand in Hand gehen. Wir haben uns am Ende sehr über die vielen Gespräche und unserer übervollen Wand mit euren Forderungen gefreut.

Neben den spaßigen und vor Feierlaune strotzenden Aktionen auf den Festen, müssen aber auch Plakate gehängt werden und morgens bei Sonnenaufgang Wähler*innen auf ihrem Weg zur Arbeit mit Wahlinformationen und Vitaminen für den Tag versorgt werden. Damit aber auch dort der Spaß nicht zu kurz kommt, dafür sorgt unser Bundestagskandidat Richard Kaniewski im nördlichen Wahlkreis. Denn wer am Morgen noch nicht ansprechbar ist oder erst später auf dem Weg in die Uni ist, kann sich ein paar Freunde zu sich nach Hause einladen, während Richard zusammen mit einem Kasten Getränke eurer Wahl dazustößt und sich von euch Löcher in den Bauch fragen lässt. Wir Jusos sind auch immer gern bei den spannenden und manchmal sehr langen Abenden dabei.

Darüber versuchen wir auch an der Uni, auf der Prager Straße oder im Alaunpark ein nettes Ambiente zu bieten, wo ihr euch bei uns entspannen könnt, um in der Lernpause einen Kaffee bei uns zu trinken, euch bei Kuchen und Muffins die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen oder mal kurz eure Einkaufstaschen bei uns abzustellen. Ein nettes Gespräch mit uns sollte dabei nicht fehlen, bisher gab es dabei noch nichts zu meckern.

Wir freuen uns euch in den nächsten Wochen zu begegnen und tolle Gespräche zu führen. Wenn ihr wissen wollt, wann und wo wir gerade unterwegs sind, dann schaut doch einfach auf Facebook oder Instagram vorbei!

Unsere wichtigsten Idee und Positionen zu Bundestagswahl und den Themen Investitionen, Wohnen, Bildung, Gleichstellung, Europa, Arbeit sowie Hochschule, findet unter folgender Homepage!

Achter Platz und gute Amtosphäre beim Kick Racism VI

Wie in den letzten Jahren, nahmen die Jusos Dresden auch am vergangenen Samstag wieder mit einem Team am antirassistischen Fußballturnier in Erinnerung an Marwa El-Sherbini teil, um gemeinsam mit Organisator*innen sowie Teilnehmenden und Unterstützenden ein Zeichen zu setzen.

„Der AK Bewegung“ erreichte bei hervorragendem Wetter und bester Stimmung einen achtbaren Achten Platz. Nachdem man sich in der Gruppe C bei zwei Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage lediglich den „Soccer Legends“ geschlagen geben lassen musste, erreichte das Team der Jusos Dresden in der Silbergruppe, hinter dem „FC Maghreb“, ebenfalls den zweiten Platz.

Mit dem Zweiten Platz in der Vorrunde und dem zweiten Platz in der Endrunde der Gruppenzweiten (2x2x2) machte am Ende der Platz auch mathematisch Sinn.

An dieser Stelle wollen sich die Jusos Dresden auch noch einmal bei den Organisator*innen, bei den 29 fairen Mannschaften und natürlich bei allen bedanken, die uns mit eigenem Schweiß oder motivierenden Anfeuerungen unterstützt haben – wir freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!

Kick Racism, was ist das?

Kick Racism ist ein antirassistisches Fußballturnier. Es wird in Gedenken an die 2009 in Dresden ermordete Marwa El-Sherbini veranstaltet. Wir möchten mit diesem Turnier ein Zeichen gegen Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz setzen – heute mehr denn je. Das Turnier wird seit 2012 jährlich veranstaltet. Organisiert wird der Cup von der Abteilung Fußball des Dresdner SC 1898.

Jusos und Linkjugend hissen Regenbogenfahne am Rathaus

Gemeinsame Pressemitteilung Jusos Dresden und Linksjugend Dresden

Rathaus soll endlich Farbe bekennen

Am Samstagvormittag hissten Mitglieder der Linksjugend und der Jusos in Dresden eine Regenbogenfahne an den Fahnenmasten des Dresdner Rathauses. Mit der Aktion reagierten die Jugendorganisationen auf die erneute Weigerung von Oberbürgermeister Hilbert, anlässlich des alljährlichen Christopher Street Days keine Regenbogenfahnen vor dem Rathaus aufhängen zu lassen.

Dazu äußert die Vorsitzende der Jusos Dresden, Sophie Koch:
“Dresden soll endlich Farbe bekennen für die Vielfalt von Lebens- und Liebensweisen. In anderen Städten ist es selbstverständlich, Regenbogenfahnen vor wichtigen Gebäuden zu hissen – Dresden tickt da leider anders. Gerade hier, wo rassistische und homophobe Äußerungen und Taten in Teilen der Gesellschaft salonfähig werden, erwarten wir eine sichtbare Haltung der Stadt.”

Der Jugendpolitische Sprecher der Linksjugend Dresden, Christopher Colditz, ergänzt:
“Es ist ein Armutszeugnis für den deutschlandweit einzigen liberalen Oberbürgermeister einer Großstadt, nicht klar Flagge für eine tolerante Stadtgesellschaft zu zeigen. Für jemandem, der noch vor 2 Jahren auf dem CSD zum Wahlkampf sein Konterfei präsentierte und “gleiche Rechte für vielfältige Familienformen” forderte, sollte es das mindeste sein, am Rathaus die Regenbogenflagge zu hissen!”.

Während der liberale Oberbürgermeister Hilbert in seinen Grußworten im Programmheft des CSD noch davon spricht, dass wir ein “Zeichen für Vielfalt und Toleranz” benötigen, schafft er es nicht, zum CSD die Regenbogenflagge an den Masten des Rathauses zu hissen. Er schiebt auch dieses Jahr erneut die sächsische Beflaggungsordnung vor, wobei Städte wie Leipzig, Chemnitz und Pirna zeigen, dass die Beflaggung problemlos möglich ist.

Die Jugendverbände von SPD und der Partei DIE LINKE. wollen mit der Aktion auf diesen Missstand aufmerksam machen und hoffen, dass OB Hilbert den Willen hat, dies in den nächsten Jahren zu ändern.

Der Christopher Street Day ist eine jährlich stattfindende Aktionswoche von verschiedenen Parteien, Gruppen und anderen Veranstaltern, die auf die Anliegen von Lesben, Schwulen und Transpersonen aufmerksam machen will.