Die Kosten für Kindertagesstätten belaufen sich in der Landeshaupstadt auf ca. 130€ für einen neunstündige Betreuung. Damit nimmt Dresden nicht nur einen Spitzenplatz ein, sondern ist im sachsenweiten Vergleich rund ein Drittel teurer, als vergleichbare Angebote. Dies ging aus einer kleinen Anfrage der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag hervor. Dazu Stefan Engel, Vorsitzender der SPD- Jugendorganisation:
“Wieder einmal zeigt sich, dass das politische Handeln der regierenden Stadtratsmehrheit aus CDU und FDP in einem Desaster für Familien und Alleinerziehende endet. Es ist allein der Entscheidung des Stadtrates zu verdanken, dass die Betreuung von Kindern zum Luxusgut wird. Bis zu 30% der Kosten für die Kindertagesstätten können an die Eltern ausgelagert werden. In Dresden wird dieser Beitrag oft vollständig eingefordert. Die Jusos Dresden kritisieren diesen Kurs. Wenn Familien knapp 130€ im Monat bezahlen müssen, so ist dies kein Schritt hin zu einer progressiven Familienpolitik. Die Obergrenze von 30% Eigenbeteiligung muss gesenkt werden. Außerdem sollte darüber nachgedacht werden Verwaltungsposten abzufangen, die vollumfänglich in die Betriebskosten einfließen.”
Auch bei Alleinerziehenden schlägt die Landeshauptstadt mit knapp 120€ zu. Die hohen Beiträge werden dabei für den Ausbau der Betreuungsangebote genutzt. Stefan Engel erklärt weiter:
“Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass bei diesen Gebühren, jedem Kind auch wirklich ein Platz zugesichert wird. Dem ist nicht so. Der Ausbau von Kindertagesstätten geht nur allmählich voran und wird dem Bedarf bei weitem nicht gerecht. Bis 2015 braucht die Stadt 2100 zusätzliche bezahlbare Kitaplätze. Die Jusos fordern von der Stadt Dresden, dass endlich mehr Geld in die Hand genommen wird um allen Bevölkerungsschichten einen Kitaplatz zu ermöglichen und dass endlich der Ausbau von Kindertageseinrichtungen beschleunigt wird.”