Heute wurde in Dresden der Sächsische Förderpreis für Demokratie verliehen. Einer der beiden Hauptpreise ging an das Bündnis “Nazifrei! Dresden stellt sich quer”, welches in den vergangenen drei Jahren den ehemals größten Naziaufmarsch Europas blockierte. Des Weiteren wurden auch die Radio- Initiative Dresden und das Fanprojekt Dresden ausgezeichnet.
Dazu erklärt Stefan Engel, Vorsitzender der Dresdner Jusos: “Ich möchte vor allem den Dresdner Preisträgern meine Gratulation aussprechen. Allen drein ist trotz vieler Unterschiede gemeinsam, dass sie seit vielen Jahren unter schwierigen Rahmenbedingungen eine großartige Arbeit leisten. Besonders das Bündnis “Dresden Nazifrei” hat mit seinem breiten Engagement maßgeblich dazu beigetragen, dass sich mehr Menschen offensiv gegen Nazis engagieren. Hier wird offensichtlich, wie wichtig ein breites zivilgesellschaftliches Engagement für den Freistaat Sachsen ist. Dazu gehört vor allem das Vorgehen gegen Nazis und Alltagsrassismus, aber auch der Einsatz für eine breite Radiolandschaft oder eine organisierte und friedliche Fanszene.”
“Die Preisverleihung sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es solche Initiativen in Sachsen mehr als schwer haben. Mittelkürzungen im Sozial- und Jugendhilfebereich, Gängelungen wie die offensichtlich rechtswidrige “Extremismusklausel” oder Repressionen durch eine fragwürdige Ermittlungsarbeit bedrohen demokratisches und zivilgesellschaftliches Engagement. Hier muss sich die sächsische Staatsregierung ernsthaft fragen lassen, ob ihre regelmäßigen Worthülsen überhaupt einen Pfifferling wert sind. Gesellschaftliches Engagement entsteht nicht einfach so, sondern benötigt auch ernsthafte politische Unterstützung.” so Engel abschließend.
Die Jusos Dresden sind als Jugendorganisation der SPD mit etwa 400 Mitgliedern der größte politische Jugendverband in der Landeshauptstadt.