Die Dresdner Jusos beteiligen sich am Sonntag mit einer Mahnwache am Gedenken zum 9. November. Der SPD-Jugendverband wird ab 18 Uhr am Stolperstein von Elfriede Scholz auf der Bergstraße 42 Blumen niederlegen, Kerzen entzünden und sie und ihr Wirken mit einem Redebeitrag würdigen.
Elfriede Scholz war die Schwester des berühmten Schriftstellers Erich Maria Remarque (u.a. „Im Westen nichts Neues”). Sie teilte die pazifistischen Ansichten ihres Bruders und machte aus ihrer Ablehnung des Nazi-Regimes nie einen Hehl. 1943 wurde sie wegen „Wehrkraftzersetzung“ und „Feindbegünstigung“ vor Gericht gestellt und durch den berüchtigten NS-Juristen Roland Freisler zum Tode verurteilt. Am 16. Dezember 1943 wurde sie schließlich in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
In Dresden finden anlässlich des Jahrestages zum 9. November zahlreiche Mahnwachen an ingesamt 90 Stolpersteinen statt. Die Stolpersteine werden seit 2009 unter Mithilfe zahlreicher Patinnen und Paten durch den “Stolpersteine für Dresden e.V.” verlegt und sollen dauerhaft dazu beitragen, die Erinnerung an Verfolgte des Nazi-Regimes wachzuhalten. Mit dieser Aktion wollen auch die Jusos Dresden an diesem Ziel mitwirken.
Die Jusos Dresden sind als Jugendorganisation der SPD mit etwa 360 Mitgliedern der größte politische Jugendverband in der Landeshauptstadt.