Eine reflektierte Debatte um die Erinnerungskultur ist nötig!

Zu den Ausführungen der Oberbürgermeisterin über die „Dresdner Erinnerungskultur“ erklärt der Vorsitzende der Jusos Dresden, Benjamin Kümmig:

„Wir begrüßen den Wunsch von Frau Orosz, die Erinnerungskultur in Dresden auf vielfältige Weise angehen und diskutieren zu wollen. Allerdings kann nicht davon gesprochen werden, dass der 13. Februar eine Auseinandersetzung mit den vielen anderen historischen Daten in Dresden überschattet. Der 13. Februar 1945 ist zweifelsohne eines der dunkelsten Kapitel in der Dresdner Geschichte. Im Mittelpunkt der Debatte darüber sollte aber immer das Wissen und das Bekenntnis stehen, dass der Ursprung der Zerstörung Dresdens im vom Deutschland angezettelten menschenverachtenden Krieg lag. Davon wird kein anderes Datum überschattet, das ist die traurige Realität. Nur auf dieser Grundlage können wir eine reflektierte Debatte führen.“

Die Auseinandersetzung mit den Gründen für die Bombardierung Dresdens ist sicher nicht einfach, ist aber unserer Meinung nach essentieller Bestandteil der Debatte.

Orosz´ Lob für die „vielfältigen Gedenkaktionen in Dresden“ ist weiterhin mit Vorsicht zu betrachten und inhaltlich klarzustellen.

„Die Blockade der Neonazi-Aufmärsche in Dresden ist nicht etwa darauf ausgelegt, der Zerstörung Dresdens zu gedenken, nein, sie richtet sich unserer Ansicht nach gegen die Vereinnahmung dieses Datums durch Nazis, die mit ihrer Auffassung von Geschichte selbige verdrehen und neu schreiben wollen. Jeder, der nicht klar sagt, dass der Angriff auf Dresden seine Wurzeln in dem von Deutschland begonnenen Krieg findet, ebnet der Argumentation der Rechten den Weg. Unreflektiertes Gedenken ist falsch und gefährlich. Ich hoffe, dass der Diskurs um die Erinnerungskultur dies zur Grundlage nimmt. Wir sind gerne bereit, uns an einer konstruktiven Debatte zu beteiligen!“, so Juso-Chef Kümmig abschließend.

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