#coronazeigtuns: Sozialstaat & Solidarität

Unter dem Hashtag #coronazeigtuns diskutieren die Jusos Dresden notwendige Lehren aus der gegenwärtigen Krise. Ihr aktuelles siebtes Thesenpapier trägt die Überschrift: Sozialstaat & Solidarität.

„Für ihre Miete haben die Menschen in Deutschland schon vor Corona im Schnitt mehr als ein Drittel ihres Monatseinkommens ausgegeben. Durch Kurzarbeit und stagnierende Löhne wird dieser Wert jetzt noch weiter ansteigen – wodurch vor allem Menschen in Großstädten ihre Miete nicht mehr bezahlen können”, so Matthias Lüth, Vorsitzender der Jusos Dresden. „Das zeigt, dass wir steigenden Mieten nicht mehr tatenlos gegenüberstehen dürfen, sondern konsequent handeln müssen.“ 

„Wir können nicht darauf vertrauen, dass niedrigere Mieten und eine verbesserte Infrastruktur im ländlichen Raum die Menschen aus den Städten treiben. An das soziale, kulturelle und infrastrukturelle Angebot von Großstädten werden wir auf dem Land niemals anschließen können. Was wir stattdessen brauchen, sind mehr sozialer Wohnungsbau und eine Mietpreisbremse, die auch bremst“, so Lüth weiter. „Wir dürfen nicht zulassen, dass nur noch Menschen mit dickem Konto in Städten leben können.“

„Corona zeigt uns aber auch, dass unser Sozialstaat noch immer viele Schultern entlastet, die deutlich mehr tragen könnten. Viele Menschen mit hohem Einkommen, wie Beamt:innen, Anwält:innen und Ärzt:innen tragen zu den gemeinschaftlichen Sozialversicherungen keinen Cent bei. Stattdessen haben sie eigene Kassen wie Pensionen und private Krankenversicherungen.“ Lüth abschließend: „Wir brauchen in allen Bereichen der Sozialversicherung eine echte Bürger:innenversicherung, die von allen Menschen mit all ihren Einkommen getragen werden, und etwa Kapitaleinkünfte nicht mehr ignoriert. So funktioniert Solidarität.“

Das Papier “#coronazeigtuns: Sozialstaat & Solidarität” finden Sie unter coronazeigtuns.de/sozialstaat-solidaritaet.