„Geld für Oma statt für Sinti und Roma“ – mit diesem und anderen Hetzplakaten macht die NPD derzeit Wahlkampf an Dresdens Laternenmasten. Die Dresdner Sozialdemokrat/innen und Jusos wollten diese Parolen nicht unwidersprochen hängen lassen und haben deshalb in der vergangenen Nacht an vielen Stellen ein kommentierendes Plakat direkt darunter gehängt. Weitere Hängungen werden in der Nacht zum Montag folgen.
„Mit ihren Plakaten gibt die NPD sehr unverhohlen ihrer menschenfeindlichen Gesinnung Ausdruck“, so Ines Vogel, SPD-Bundestagskandidatin im Dresdner Süden: „Das empört uns und viele Dresdner Bürgerinnen und Bürger, die uns darauf angesprochen haben und fragten, was man tun kann. Die NPD hetzt geschützt durch das Parteienprivileg und die Meinungsfreiheit, die sie selbst abschaffen wollen. Wir möchten diese Propaganda wenigstens nicht unkommentiert lassen und haben deshalb an dieselben Masten plakatiert.“
Als Motiv haben die Dresdner Sozis eine Anlehnung an das beliebte Computerspiel „Angry Birds“ gewählt. Der Rote Vogel, das Maskottchen von Vogels Internet- und Kreideguerilla-Wahlkampf ist darauf mit dem Slogan „Nazis wegpiepen!“ zu sehen. Einerseits eine bewusste Benennung der neonazistischen NPD, andererseits eine Anlehnung an das Motto des Roten Vogels:
„Sagt keinen PIEP“ wird’s mit ihm nicht geben. Der Rote Vogel setzt sich ein: für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Er steckt seinen Schnabel in die Dinge, die alle angehen: Faire Arbeit. Gutes Aufwachsen. Sicherheit im Alter. Sozialpolitik ist ihm besonders wichtig.
Als Dresdner Wahlkampftier ist der Rote Vogel er ein leidenschaftlicher Kämpfer und wird Ihnen und Euch bei vielen Gelegenheiten im Dresdner Bundestagswahlkampf begegnen.“
Das Projekt „Der Rote Vogel“ ist als ein besonders innovativer Wahlkampfansatz von der Bundes-SPD ausgezeichnet und aus deren Innovationsfonds gefördert worden. Sein Schwerpunkt liegt in der Verbreitung des Vogel-Signets in roter Sprühkreide im Dresdner Stadtbild und deren inhaltlicher Begleitung im Web 2.0. Allein die letzten beiden Posts auf der entsprechenden Facebookseite wurden von mehr als 20.000 Dresdnerinnen und Dresdner angeklickt.